Gedichte
    
Freude bereiten wir, die lieben Kleinen,

doch manchmal könnte Mutti weinen,
dann, wenn wir böse Streiche machen
und das ist wahrlich nicht zum Lachen.


Seine 1. Stunde
Gotteskrieger
Vater werden...?
Paulina
Wunderkind
Opa
Böse Welt
Bist du groß geworden
Martin
















Seine 1. Stunde

Mit einem "Blubb" erblickt ein Wicht,
zum ersten mal im Leben Licht
und wird, auch wenn er leise babbelt,
erst mal vorsichtig abgenabelt.

Man hebt ihn hoch, Kopf über nun,
ein Klaps soll dann das übrige tun,
lässt Luft in seine Lunge strömen,
nun schreit er das die Möbel dröhnen.

Drauf sieht man ihn empor sich tasten
um an Mutters Busen nun zu rasten,
dieser Ort scheint ihm nicht fremd
und nuckelt, als ob er lang ihn kennt.

Das war sie, seine erste Stunde,
nun schläft er erst mal eine Runde
und wir, wir stoßen auf ihn an,
"Sei uns willkommen kleiner Mann".










Gotteskrieger

Schüsse, Explosionsgeräusche,
Ruinen schemenhaft im Pulverdampf.
Mündungsfeuer aus Kanonenläufe,
Gotteskrieger im heiligen Kampf.

Zerfetzte Autos, Leichenteile,
Bombentrichter weit und breit.
Schreie aus einer Hauserzeile,
dumpfes Dröhnen, bitteres Leid.

Ein Kind, vom Angstscheiß nass,
die Bilder verfolgen es im Traum,
es hungert, friert, ist leichenblass,
für Zärtlichkeiten bleibt kein Raum.

Liebe, Zuwendung, Geborgenheit,
wird es wohl nie bekommen,
das glockenhelle Kinderlachen,
es wurde ihm genommen.

Wer trägt die Schuld an diesem Leid,
das Kinder ihrer Illusion beraubt?
Kranke Hirne, zu allem bereit,
für den heiligen Krieg ist Töten erlaubt.










Vater werden...?

Wenn zwei sich lieben innig, tief,
dann geht meistens etwas schief
und in der weiteren Folge dann,
wächst im Mutterleib ein Fetus ran.

Der Bauch spannt, wird kugelrund,
es öffnet sich der Muttermund
und in den nächsten 2, 3 Stunden
wird ein Baby dann entbunden.

Bis dahin dauerts und man bangt,
uns Vätern wird alles abverlangt.
Zum Ultraschall, wiegen, messen,
Wäsche mangeln nicht vergessen.

Und zwischendurch ein guter Rat,
von den Kumpels, komm zum Skat.
Entspannung, in deiner schweren Lage,
ist äußerst wichtig, keine Frage.

Du schuftest und reibst dich auf,
nimmst die schwere Last in kauf.
Du weißt warum man gern es tut,
es ist fürs eigen Fleisch und Blut.

Ist er endlich da, der kleine Nackedei
und brüllt heraus seinen ersten Schrei,
hast du 9 Monate deine Pflicht getan,
Liebling, jetzt bist du mal dran.








Paulina

Paulina kleine süße Maus,
hilflos liegst du in deiner Heia,
deine Lippen murmeln leise vor sich hin,
du willst was greifen, es fällt, auweia
und was du sagst ergibt noch keinen Sinn.

Paulina kleine süße Maus,
deine Augen funkeln aufgeregt,
neugierig, an allem interessiert,
du lachst wenn sich etwas bewegt,
dabei ist dein Blick ganz konzentriert.

Paulina kleine süße Maus,
nun nuckelst du zufrieden,
du gähnst und der Schnuller fällt heraus,
dein Tag ist zu Ende kurz vor sieben,
gute Nacht, träum süß und schlaf dich aus.










Wunderkind

Eine Frau, die frisch entbunden,
möcht dies aller Welt bekunden,
denn sie glaubt ganz fest daran,
dass sie nur Wunderkinder haben kann.

Das Baby wird für diesen Akt,
gepudert, gewindelt, eingepackt,
in einen Kinderwagen reingestreckt,
bis über beide Ohren zugedeckt.

Um, so ist es nun mal Tradition,
ganz gleich ob Tochter oder Sohn,
der Nachbarschaft zu präsentieren,
welche prompt auch reagieren.

Wo is er denn, der kleine Matz,
da is er ja, der goldig Schatz,
das Kinn und auch die Augen,
ganz der Vater, kaum zu glauben.

Und die Nase, ganz Mama,
da is er ja, da is er ja,
hui, hui,hui, kille, kille,kille,
ich bin die Tante mit der Brille?

Hätte der Kleine da im Wagen
schon etwas mehr Verstand,
er würde zu der Tante sagen,
verschwinde und halte deinen Rand.







Opa

Meine Enkeltochter, die süße Maus,
bringt so viel Freude in mein Haus,
sie bringt mich alternden Sack,
noch einmal so richtig auf trab.





Böse Welt

Du weißt noch nichts von der bösen Welt,
nichts von Hass, Neid, Macht und Geld.
Du kennst nur Geborgenheit und Liebe,
es wäre schön für dich, wenn es so bliebe.







Bist du groß geworden

Paulinchen bist du groß geworden,
zwei neue Zähne, oben in der Mitte
und unten ja, da kommt der Dritte,
du bist reif für den Wachstumsorden.

Und laufen kannst du schon alleine,
es sieht noch etwas unbeholfen aus
und bums da fällst du kleine Maus,
du stolperst noch über deine Beine.

Eines Tages stehst du deinen Mann,
du brauchst festen Willen und Mut,
dann wird es von alleine richtig gut,
ich helfe dir so lang ich helfen kann.











Martin

Martin, du bist sehr willkommen,
so wie du bist wirst du genommen,
du bist mein ganzes Potential,
was du wirst ist sowas von egal.

Lausbub, Engel, Musterknabe,
das ist hier doch nicht die Frage,
Professor, Dichter, Zirkusclown,
was zählt, du bist mein Enkelsohn.